/ 2004 / 2005 / 2006 / 2007


TCR Audio Lounge  

Over a year ago we started to develop a audio-playback-system for architecture exhibition at Zeche Zollverein, Essen, Germany together with urbandrift productions. It became a fieldtest in the evolution, transformation and trashbinization of ideas and concepts. we developed a idea, chose another und finally decided to take a different one.
Talking Cities Audio Lounge
Urbandrift / COOP Partners



Talking Cities  

"'Was für ein wunderliches Hörnchen', sagte der Hirt, 'das von selber singt, das muß ich dem Herrn König bringen.'" *

Die Stadt als ein Neben/Mit/Auf/Zu Einander von Verschiedenstheiten. Der Architekt strukturiert dieses Gebilde und doch sind es seine Bewohner die es letztendlich zu dem machen, als was es sich uns präsentiert. Und auch hier ist es der Besucher, der selber formt was sich ihm schließlich präsentiert.

"They wander through the sectors of New Babylon seeking new experiences, as yet unknown ambiances. Without the passivity of tourists, but fully aware of the power they have to act upon the world, to transform it, recreate it." *

Der Hörer macht den Autor sprechend. Technisch. Text, als Textur auf Objekten, nur sprechend wenn der Hörer es will. Ohne Aufmerksamkeit seitens des Hörers verhallen die Botschaften ungehört, ohne Hörer bleibt das Sprechen stumm. Erst Aufmerksamkeit generiert Bedeutung, erst Hören generiert Ton.

"Folgt man der von Barthes in "La mort de l´auteur" vertretenen These, so ist der metaphorische Tod des Autors die Voraussetzung für die Geburt des Lesers. [...] Die einstmals auktoriale Funktion der Einheitsstiftung wandert damit vom Ursprungspunkt, dem Akt der Texterzeugung, zum Zielpunkt, also dem Akt des Lesens." ( vgl. Wirth )

Die einstmals auktoriale Funktion der Raumerzeugung wandert damit vom Ursprungspunkt, dem Akt des Bauens, zum Zielpunkt, also dem Akt des Bewohnens. Die Installation reflektiert die Praxis einer fragmentierten Raumerzeugung, in der technisch fragmentierten Texterzeugung. Der Inhalt, der sich erst durch die Aktion des Hörers manifestiert, ist Selbstbau im Text.

Leitungsnetze durchziehen die Städte. Im Untergrund verbergen sie, was wir nicht wissen. Doch sie sind essentiell für die Funktion der Stadt. Genauso grundlegend sind auch die Gedanken der Entwerfenden. Und genauso, sind auch diese auf den ersten Blick verborgen. Wie Leitungen ihren Inhalt erst bei Kontakt offenbaren, offenbaren auch die Tonspuren erst bei Kontakt, was sie verbergen.

"In New Babylon, where each person can freely use the technical apparatus and actively participate in the collective organization of space, these elements cannot be chosen according to a pre-established goal. Any initiative in one direction or another can, at any moment, be detourned by different, even opposed initiatives. If the New Babylonian can transform the environment and the ambiance by using the available technical material, if in so doing he can temporarily influence the behavior of others, he in turn undergoes their influence. In any event, the effect of his intervention does not last long, since being a provocation each intervention cannot remain without response." *



Personen / ETC
 

Betreuung: Prof. Frans Vogelaar

Planung, Entwurf, Koordination, Realisation: Ina Krebs, Christoph Haag

Lichtkonzept, Realisation: Andreas Muxel

Projektteam: Therese Schuleit, Isabelle Niehssen


Pressematerial, Arduino



  In Zusammenarbeit mit Francesca Ferguson und urban drift productions Ltd. entstand diese Gestaltung für die Audiolounge der Ausstellung talking cities, die im Herbst 2006 in der Zeche Zollverein, Essen stattfindet. Es sollte ein System entwickelt werden das als Interface für Talking Cities Radio dient.

"Talking Cities Radio, das ist der Dialog über unsere Städte, der durch eine dichte Collage aus Statements sämtlicher Ausstellungsprotagonisten hörbar gemacht wird. Damit bildet die Radiostation einen zentralen Zugang zu den Themen der Ausstellung: heterogen, transdisziplinär und mikropolitisch. In der ‚Talking Cities Audio Lounge‘ kann der Ausstellungsbesucher aus vier Radiostationen mit unterschiedlichen Profilen wählen: 'Ruhrpottradio', 'urbaner Musikkanal', 'Kulturkanal' und urbanem 'Nachrichtenmagazin'." *

Ausgehend von Kopfhörer-Hörstationen und der Prämisse denselbigen so fern wie möglich zu bleiben wurden eine Vielzahl von Entwürfen gemacht. Wir versuchten uns am Thema, der sprechenden Stadt, zu orientieren und einen Zugang zu entwickeln, der spielerisch auch jenseits eines Urbanismus/Architekturdiskurses funktioniert. Ergebnis war ein System das das Thema des städtischen Versorgungsnetzes aufgreift und dem Besucher eine Alternative zum Frontalunterricht bieten soll.

Das Ergebnis dieses Entwurfsprozesses ist ein System aus offenen Kupferleitungen. Bei Kontakt der Spuren mit den entsprechenden Miniaturempfängern, wird das Audiosignal hörbar und der Besucher hat die Möglichkeit sich eine von zwei Sprachen auszusuchen. Da die Zeche Zollverein als Weltkulturerbe unter Denkmalschutz steht, und so keine Veränderung an der Bausubstanz vorgenommen werden dürfen, wurden für die modularen Ku ferspuren Trägerobjekte entwickelt. Diese Objekte greifen in ihrer Form den Städtediskurs erneut auf, bedienen sich architektonischer Elemente, und gleichzeitig integrieren sie die für die Audiolounge benötigten Sitzelemente (gesponsert von Moroso ).

"The system of the copper-(audio) tracks is extremely versatile. It can be adjusted to any form and room, thus crossing the borders of space to create another. Meanwhile it is opening up structures, to make the underlying coherences visible." *